Ein Hunderudel in Alaska

Weit weg von hier, in einem Land namens Alaska, lebte ein Rudel Hunde. Es war kein gewöhnliches Hunderudel. Diese Hunde hatten eine starke Bindung zueinander; sie arbeiteten zusammen und hatten sich gegenseitig schon oft das Leben gerettet. Diese Hunde haben einen außergewöhnlichen Job. Jeder von ihnen trägt ein spezielles Geschirr. Dabei handelt es sich nicht um eine einfache Leine, sondern um ein Geschirr, das alle Hunde des Rudels miteinander verbindet. Gemeinsam ziehen sie einen Schlitten hinter sich her, auf dem ihr Herrchen und seine Ladung stehen.

Einen Schlitten wie diesen zu ziehen, ist vor allem in Alaska nicht so einfach. Das Land ist sehr kalt, voller Schnee und es ist immer eisig hier. Das Hunderudel muss sehr stark sein und sie müssen sich vor allem gegenseitig helfen, wenn sie den Schlitten mit ihrem Herrchen und der Ladung ziehen wollen.

Märchen zu lesen - Ein Hunderudel in Alaska
Ein Hunderudel in Alaska

Das Hunderudel muss nicht nur stark, sondern auch schlau sein. Und sie müssen ihrem Herrn gehorchen. Im Gegenzug muss er seine Hunde lieben und ihnen alles geben, was sie brauchen. So wissen sie, dass sie sich immer gegenseitig helfen werden, so wie neulich bei einer Reise durch die Berge.

Es war noch recht früh am Morgen, als sich der Postbote mit seinen Hunden auf die verhängnisvolle Reise machte. Er lud seine Pakete auf den Schlitten, legte seinen Hunden die Geschirre an und band sie am Schlitten und auch an sich selbst fest, damit sie es bequem hatten. Dann machten sie sich auf den Weg. Gemeinsam fuhren sie durch eine wunderschöne, schneebedeckte Landschaft. Es war früh am Morgen, kein Mensch war zu sehen, die Landschaft war leer. Ab und zu flog ein Vogel an ihnen vorbei.

Die Hunde des Postboten waren stark und gehorsam. Sie liefen schön nebeneinander her, als wären sie eins. Als sie ein kleines Dorf passierten, bogen sie auf einen Weg ab, der an den Bergen vorbeiführte. Was für eine gefährliche Strecke! Aber es gab keinen anderen Weg, den sie nehmen konnten. Alles ging gut und sie hatten schon fast das Ende der Berge erreicht, als plötzlich Schnee von ihren Gipfeln fiel. Ein riesiger Haufen Schnee. Beinahe eine Lawine. Er fiel direkt auf den Schlitten mit dem Postboten und den Paketen.

Die Hunde blieben stehen. Sie drehten sich um. Als sie sahen, was passiert war, trauten sie ihren Augen nicht. Ihr Herrchen und der ganze Schlitten waren spurlos verschwunden. Alles war unter einem Haufen Schnee verschwunden. Die Hunde zögerten nicht. Wie die treuen und klugen Freunde, die sie waren, fingen sie sofort an, ihr Herrchen auszugraben. Ihre Pfoten arbeiteten schnell in dem Schneehaufen. Die Hunde wussten, dass jede Sekunde zählte. Sie mussten ihr Herrchen zuerst finden. Nach einer Weile legten ihre Pfoten seine Kleidung frei. Sie steckten ihre Mäuler in den Schnee und versuchten, den Postboten herauszuziehen. Sie zogen ihn an den Rand des Weges. Sie legten sich alle neben ihn und auf ihn, um ihn aufzuwärmen. Sie bedeckten ihn buchstäblich mit ihren Körpern.

Nach ein paar Minuten erreichte die Wärme ihren Meister. Langsam hörte er auf zu zittern und öffnete seine Augen. Als er merkte, dass seine treuen Freunde ihn wärmten, erhellte sich sein Gesicht vor Glück.

„Danke, Freunde, ohne euch wäre ich unter dem Schnee begraben geblieben“, klopfte er seinem Hunderudel dankbar auf den Rücken.

Dank seiner Hundefreunde konnte der Postbote die Reise noch am selben Tag beenden. Das würde er nie vergessen, und im Gegenzug kümmerte er sich um sie, so gut er konnte.

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