Die Geschichte des Eisbären

Im Land der Eisberge und des Schnees lebte ein Eisbär. Er war ein bisschen ein Einzelgänger. Er brauchte keine Freunde oder eine Eisbärenfrau. Er war glücklich, allein zu leben. Er ritt auf Eisschollen, rollte im Schnee herum und schwamm im eisigen Wasser. Er tat, was er wollte, wann er wollte, und er war glücklich, dass er sich um niemanden kümmern musste. Doch eines Tages geschah etwas, das den Bären für immer veränderte.

Es war früh am Morgen, die Sonne zeigte sich gerade, und der Schnee glitzerte überall. Der Eisbär schlief gerade, als etwas gegen seine Pfote drückte. Er öffnete seine verschlafenen Augen, streckte sich und sein Blick fiel auf die Stelle, auf der seine Pfote ruhte. Dort lag ein Ei.

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Die Geschichte des Eisbären

Der Bär sprang zurück und starrte es ungläubig an. Nach einer Weile begann sich das Ei zu bewegen. Ein kleiner Riss erschien, dann noch einer, und schließlich schlüpfte ein winziger Pinguin aus dem Ei. Er schaute den Bären an und sagte: „Mami.“

„Nein, nein, ich bin nicht deine Mami. Ich bin ein Bärenjunge. Ich bin kein Mädchen“, protestierte der Bär sofort.

„Bogen?“, fragte der Pinguin. „Kein Bogen, ein Junge. Nur ein Bär“, erklärte der Bär.

„Oh, Papi“, antwortete der Pinguin.

„Nicht Papi. Ich bin nicht dein Papa. Ich bin ein Eisbär und du bist ein Pinguin. Wie könnte ich dein Papa sein? Das ist albern. Ein starker Wind muss dein Ei hierher getragen haben. Es war über Nacht sehr windig“, erklärte der Bär. Aber der Pinguin schaute ihn weiter an und verstand nicht.

„Weißt du was? Lass uns gehen. Wir werden deine Eltern finden“, der Bär nahm den Pinguin in seine großen Pfoten und sie machten sich auf den Weg.

Sie durchkämmten das Gebiet und suchten überall, aber sie konnten niemanden finden. Es war keine Menschenseele zu sehen. Keine Pinguine oder Spuren im Schnee. Nur ein Bär und ein kleiner Pinguin. Der Bär hatte keine andere Wahl, als sich um das kleine schwarz-weiße Baby zu kümmern.

Nach der langen Suche nach den Eltern wurden sie beide ziemlich hungrig. Der Bär bereitete das Essen für sie vor. Nachdem sie gegessen hatten, legte er sich müde in seiner Höhle nieder. Der kleine Pinguin krabbelte schüchtern herbei und kuschelte sich an ihn. Der große, einsame Bär wusste nicht, was er tun sollte. Er zappelte. Bis jetzt war er immer allein gewesen. Er wusste nicht, wie es ist, jemanden so nah bei sich zu haben. Aber als er den kleinen Pinguin sah, der sich an ihn kuschelte und nach Sicherheit suchte, wurde ihm warm ums Herz. Er fühlte etwas Seltsames. Und er wusste sofort, dass er sich um den Pinguin kümmern musste.

Die Tage vergingen wie im Flug und der Bär gewöhnte sich an das Alleinsein. Er mochte den Pinguin, auch wenn er es zuerst nicht wollte. Er hatte ihn lieb gewonnen. Sie hatten eine Menge Spaß zusammen und der Bär merkte, dass die Freude viel größer ist, wenn er jemanden hat, mit dem er sie teilen kann.

Nach einiger Zeit, als der Pinguin schon etwas älter war, sah der Bär jemanden in der Ferne. Zwei Pinguine trieben auf dem Wasser, auf einer großen, abgebrochenen Eisscholle. Sie schauten ständig in alle Richtungen, als ob sie etwas suchten.

Als sie näher an den Eisbären herankamen, fragten sie: „Guten Morgen, vor ein paar Monaten war es nachts sehr windig. Es gab sogar einen Schneesturm. Da hatten wir gerade ein Ei und darin war unser Baby. Wir versuchten, es zu beschützen, aber der Wind war stärker und riss es uns aus dem Griff. Wir haben das Ei verloren. Seitdem sind wir auf der Suche nach unserem Baby. Hast du hier irgendwo einen einsamen Pinguin gesehen?“

Genau in diesem Moment kam der junge Pinguin aus dem Haus des Eisbären. Er sah die beiden Pinguine an und wusste nicht, was los war. Als alles geklärt war, waren die Eltern froh, ihr verlorenes Baby gefunden zu haben. Sie dankten dem Eisbären herzlich dafür, dass er sich um das Kind gekümmert hatte.

Danach unterhielten sie sich lange über die lange Reise, die sie unternommen hatten, bevor sie den kleinen Pinguin fanden. Und der kleine Pinguin erzählte ihnen von dem Spaß, den er mit dem Eisbären gehabt hatte. Die Eltern des Pinguins konnten sehen, dass die Freundschaft zwischen dem Bären und ihrem Sohn sehr stark war. Und so beschlossen sie, nicht weit wegzugehen, sondern ein neues Zuhause in der Nähe des Bären zu bauen. Von da an war der einsame Bär nie mehr allein. Und er konnte alles mit seinen engen Freunden genießen.

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