Rehkitz namens Felix

Der Herbst ging zu Ende und der Winter konnte jeden Moment beginnen. Die Waldtiere sammelten ihre letzten Vorräte ein, während andere ihre Höhlen gemütlich machten und sich auf den Winterschlaf vorbereiteten. Auch ein kleines Rehkitz namens Felix lebte im Wald. Er war vor einigen Monaten geboren worden und hatte den Winter daher noch nicht erlebt. Aber er mochte den Herbst sehr. Er sprang immer wieder in die gefallenen Blätter und warf mit Tannenzapfen um sich. Die Blätter waren so weich und so schön und bunt!

Als Felix durch den Wald rannte und mit seinen Hufen Blätter aufwirbelte, zerstörte er zufällig die Höhle des Igels. Der Igel hatte sie schon lange vorbereitet, um für den Winter gerüstet zu sein. Aber Felix hatte ihn beim Spielen nicht gesehen und ihn versehentlich auseinander getreten. Nun saß der Igel zwischen den Blättern und weinte: „Was soll ich nur tun? Der Winter steht vor der Tür, und ich werde nicht genug Zeit haben, um eine neue Höhle zu bauen.“

Märchen zu lesen - Rehkitz namens Felix
Rehkitz namens Felix

Als Felix den traurigen Igel sah, fragte er ihn sofort, was denn los sei. Er wusste nicht einmal, dass er den Winterschlafplatz des Igels zerstört hatte. Der Igel erklärte Felix alles und das kleine Rehkitz war entsetzt. „Was habe ich getan? Ich war ganz verspielt und habe gar nicht gemerkt, dass ich etwas zerstört habe. Aber ich werde es in Ordnung bringen. Keine Sorge, Igel, ich kriege das schon hin“, beschloss Felix und machte sich an die Arbeit.

Mit seiner Nase und seinen Hufen grub er ein kleines Loch und legte dann Blätter, Zweige und Moos hinein. Er arrangierte alles so, dass es der Igel bequem und warm hatte. Kurze Zeit später war er fertig. Der Igel bedankte sich bei Felix und ließ sich in seiner neuen Höhle nieder. Felix war so froh, dass er seinen Fehler behoben und den Igel vor dem Winter bewahrt hatte.

Als Felix an diesem Abend in seinem Bau lag, fiel plötzlich etwas Kleines und Weißes vom Himmel. Das kleine Rehkitz steckte seine Nase nach draußen und das weiße Etwas fühlte sich kalt an. Schnell versteckte es sich wieder in der Höhle und rief nach seiner Mama: „Mama, was ist das? Und warum ist es so kalt?“ „Das ist Schnee, mein lieber Sohn. Der Herbst ist vorbei, und das bedeutet, dass der Winter beginnt.“

„Aber ich will nicht, dass es Winter wird. Ich mag den Herbst. Ich mag bunte Blätter und den Geruch von Pilzen“, antwortete Felix. Seine Mami lächelte ihr kleines Rehkitz an und sagte: „So ist es nun mal, Felix. Nach dem Herbst kommt der Winter und nach dem Winter der Frühling. Die Natur weiß, wie es sein muss. Aber du musst nicht traurig sein. Wenn etwas zu Ende geht, bedeutet das, dass auch etwas Neues beginnt. Und das ist das Wunderbare daran. Und jetzt geh schlafen, damit du stark genug für den Winter bist. Gute Nacht!“ Felix kuschelte sich an seine Mami und schlief in dieser Nacht tief und fest. Er hatte keine Angst mehr vor dem Winter. Er freute sich auf die neuen Dinge, die er bringen würde.

Wie hat Ihnen das Märchen gefallen?

Schreib einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert