In einem Eichenhaus, tief im Wald, lebte eine Maus namens Kaia. Sie war eine nette kleine Maus. Sie trug rosa Schleifen zwischen ihren Ohren und hübsche Kleider. Sie kümmerte sich sorgfältig um ihr Haus und war mit allen Tieren des Waldes befreundet.
Vor ihrem Haus gab es einen Garten, in dem sie Gemüse anbaute. Ihre Früchte pflückte sie im Wald. Und dort wohnte auch ihre Freundin, die Maus Lilli. Ihr Haus war ganz in der Nähe von Maus Kaia. Sie besuchten sich gegenseitig und gingen gemeinsam im Wald spazieren. Aber jetzt ist Lilli schon lange nicht mehr zu Kaia gekommen. Die kleine Maus Kaia machte sich Sorgen um ihre Freundin und beschloss, sie zu besuchen und herauszufinden, was los war. Maus Kaia und Maus Lilli. Bildquelle: depositphotos.com
Eines Nachmittags machte sich die Maus Kaia auf den Weg, um ihre Freundin zu besuchen. Als sie bei ihrem Haus ankam, war sie erschrocken. Der Garten sah vernachlässigt aus. Die Blumen waren verwelkt, die Wege waren zugewachsen und überall lagen kleine Äste herum. Maus Kaia hatte Angst um Maus Lilli, rannte zur Tür und klopfte an sie.
Eine müde, schläfrige Stimme war von drinnen zu hören. „Wer ist es?“ „Ich“, antwortete Maus Kaia. „Ich?“, wunderte sich Maus Lilli im Inneren des Hauses. Einen Moment lang geschah nichts, dann klopfte Maus Kaia wieder an die Tür und rief: „Nicht du, Lilli, sondern ich. Ich bin es, Maus Kaia. Ich bin gekommen, um dich zu besuchen; ich habe dich schon lange nicht mehr gesehen.“
Aus dem Inneren waren jetzt seltsame Geräusche zu hören. Eine Art Stöhnen und lautes Getrampel. Die Geräusche kamen näher an die Tür und dann öffnete Maus Lilli sie. Aber Kaia war schockiert, als sie Lilli sah. Die Maus war viel größer als sie es sonst war. Ihre Beine waren geschwollen, ihr Bauch so groß wie ein aufgeblasener Ballon. Als sie in der Tür stand, musste sie sich darauf stützen, weil ihre Beine ihr Gewicht nicht mehr tragen konnten. Maus Lilli war nicht wiederzuerkennen. Deshalb sah auch ihr Garten so verwahrlost aus. Sie konnte kaum noch gehen, geschweige denn draußen arbeiten.
„Was ist mit dir passiert, Lilli? fragte Kaia sie erstaunt. „Nichts. Ich habe nur ein paar mehr Süßigkeiten als sonst gegessen und dann gefaulenzt und dann noch mehr Süßigkeiten gegessen“, gab Lilli schuldbewusst zu.
„Nun, dann müssen wir alles in Ordnung bringen. Ich werde dich nicht so hier lassen. Du könntest davon krank werden! Als dein wahrer Freund werde ich dir helfen. Komm!“ sagte Kaia entschlossen. Und sie tat, was sie versprochen hatte.
Zuerst hat sie Lilli geholfen, ihr Haus und ihren Garten zu reinigen. Wie man so schön sagt: Ein sauberes Haus ist ein gesundes Haus. Und jeder möchte, dass sein Haus schön aussieht. Dann räumte Kaia alle Süßigkeiten aus dem Kühlschrank und der Speisekammer und stapelte sie mit Gemüse und Obst. Und dann war es Zeit für den schwierigsten Teil. Sie begann mit Lilli zu trainieren.
Sie sang, während sie trainierten. „Hoch und runter, mach ein paar Kniebeugen.“ „Und dann ein paar Donuts“, fügte Lilli dem Lied hinzu. „Nein, Lilli, keine Donuts. Donuts lassen den Bauch wachsen und dann liegst du nur noch zu Hause und alles tut wieder weh. Wir schaffen das auch ohne Donut“, antwortete Kaia jedes Mal.
Es war nicht einfach und es hat lange gedauert, bis Maus Lilli wieder flink und agil war, bevor ihr Bauch und ihre Beine schlapp gemacht haben. Aber das war es wert. Maus Lilli ist sehr froh, dass sie eine so gute Freundin hat, die ihr geholfen hat, abzunehmen und ihr Haus und ihren Garten wieder in Ordnung zu bringen.
Heute genießt Lilli wieder die Arbeit in ihrem Garten und sie geht gerne spazieren. Mit einem kleinen Bauch ist das einfacher. Und es geht ihr auch besser. Sie wird nie vergessen, dass es nicht gut ausgeht, wenn man zu viele Süßigkeiten isst und herumliegt.