Wie die Tiere einen Baum retteten

In der Mitte eines tiefen Waldes stand eine mächtige alte Eiche. Sie hatte eine wunderschöne Krone, und ihre Blätter waren weithin bekannt. Ihr Stamm war so groß, dass nicht einmal zehn Erwachsene ihn mit ihren Armen umschließen konnten.

Sie stand dort schon seit vielen Jahren. Und weil er so alt war, war er der weiseste Baum des Waldes. Tiere aus der ganzen Umgebung kamen zu ihm. Eichhörnchen kamen und fragten, wo es die besten Nüsse gab, Bären kamen, um sich über ungehorsame Kinder zu beschweren, und Vögel baten um Erlaubnis, ihre Nester in ihm zu bauen. Keines der Tiere konnte sich den Wald ohne ihn vorstellen.

Eines Tages, früh am Morgen, schallte ein lautes Geräusch durch den Wald, als ob ein Erdbeben bevorstünde. Alle Tiere rannten aus ihren Höhlen, hielten sich die Ohren zu und suchten nach der Quelle des schrecklichen Lärms. Sie wussten nicht, was es war. Sie verstanden nicht, was vor sich ging. Also rannten sie alle zu ihrem weisen Baum, um zu sehen, ob er vielleicht etwas weiß. Aber als sie bei ihrer Eiche ankamen, erwartete sie eine unangenehme Überraschung. Ein rotes Band war um seinen mächtigen Stamm gebunden. Verängstigte Vögel flatterten über der Krone und riefen: „Hilfe, Hilfe, was sollen wir nur tun? Die Holzfäller sind da. Sie wollen unsere Eiche fällen. Unsere Nester sind in ihr und sie gehört uns! Hilfe! Sie kann sich nicht wehren. Hilfe!“

Wie die Tiere einen Baum retteten
Wie die Tiere einen Baum retteten

Plötzlich stellte sich der größte Bär vor den Baum und sagte: „Wenn er sich nicht selbst verteidigen kann, dann werden wir ihn verteidigen! Es gibt mehr von uns als von ihnen.“ „Ja!“ Alle Tiere schrien. Und so begann die Mission, den Baum zu retten. Alle steckten ihre Köpfe zusammen und heckten einen Plan aus. Sie hatten nicht viel Zeit; sie wussten nicht einmal, wann die Holzfäller zurückkommen würden, um den Baum zu fällen. Deshalb verschwendeten sie keine Zeit. Sie wollten nicht zulassen, dass die Holzfäller auch nur einen Fuß in den Wald setzen. Also sammelten die Eichhörnchen Nüsse und versteckten sich dann mit ihrem Vorrat in den Bäumen. Die Stinktiere hielten so viel von ihrem stinkenden Geruch zurück wie möglich und bereiteten sich auf einen Angriff am Waldrand vor. Die Bären färbten ihre Mäuler mit roter Himbeerfarbe rot, damit es so aussieht, als hätten sie gerade jemanden gefressen, und sie übten, auf zwei Beinen zu laufen und gleichzeitig zu brüllen.

Als sich die Holzfäller dem Wald näherten, gab die mächtige Eiche ein Signal und die Männer trauten ihren Augen nicht. Die Nüsse fielen mit unglaublicher Geschwindigkeit von den Bäumen herab. Wie aus dem Nichts tauchten Bären mit roten Mäulern auf, die auf ihren Hinterbeinen liefen und brüllten. Als die Holzfäller zurückwichen, stolperten sie und fielen auf den Boden. Das war das Stichwort für die Stinktiere, die nach vorne sprangen und ihren Gestank direkt in ihre Gesichter entließen. Die Männer hatten keine Chance. Völlig benommen rannten sie davon. „Hurra, wir haben es geschafft!“, jubelten die Tiere und rannten los, um das rote Band von ihrer Eiche zu entfernen.

Die Eiche steht noch heute dort. Wenn du jemals durch einen tiefen Wald gehst und einen schönen, mächtigen Baum siehst, denke daran, wie wichtig jeder einzelne von ihnen ist. Nicht nur für die Tiere, sondern für jeden von uns.

Wie hat Ihnen das Märchen gefallen?

Schreib einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert